Dosierung von hoch temperiertem schwerfließendem Pulver mit breitem Abwurf
Aufgabenstellung:
Unser Kunde arbeitet mit einem schlecht fließfähigem -schweren (4 kg/dm³)- Pulvergemisch, dass bei ca. 150° dosiert werden muss. Die Dosierung soll kontinuierlich mit ca. 50 kg/h auf eine Scherwalze erfolgen. Das Produkt neigt dazu, große Klumpen zu bilden und baut Brücken im Dosierbehälter. Weiter problematisch ist es, dass die Dosierung auf die Scherwalze nicht punktuell erfolgen darf, weil das Produkt dann einen Berg über der Walze bildet, der abkühlt und den Walz-Prozess stört. Bisherige Versuche mit einem Schneckengerät, das auf einem Schwenkarm moniert war, schlugen fehl. Darüber hinaus stellt sich für unseren Kunden das Problem, dass der Dosierbehälter regelmäßig mit Produkt aus einem Mischer befüllt wird. Der Prozess ist nicht automatisiert, so dass die Nachfüllung per Hand erfolgt und den gravimetrischen Dosierprozess stört.
Ausführung:
Wir haben den Prozess ausführlich mit dem Kunden analysiert und verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Dabei haben wir intensiv mit den Anlagenfahrern und den Prozess-Ingenieuren zusammengearbeitet. Mit allen Daten im Gepäck haben wir einen Prototypen entwickelt. Kern der Lösung bildet eine Vibrationsförderrinne mit 30 cm Breite.
Durch die Breite der Rinne kann die Schwerwalze direkt und gleichmäßig beschickt werden, eine Schwenkbare Konstruktion, die beim Schneckendosiergerät nötig war, kann entfallen. Bei der Geometrie des Dosierbehälters haben sehr steile Behälterwände in Kombination mit außenliegenden Austragshilfen zur Lösung beigetragen.
Um die störungsfreie Nachfüllung zu gewährleisten haben wir die Schockerkennung unserer Steuerung eingesetzt. Jeder Befüll Vorgang größer 500g wird als externe Störgröße erkannt, unsere Steuerung wechselt in diesem Moment für einige Sekunden automatisch von gravimetrischer auf volumetrische Dosierung, und wieder zurück.
Ergebnis:
Durch die gleichmäßige und kontinuierliche Dosierung kann der Kunde die Schwerwalze deutlich schneller fahren und hat neben einer störungsfreien Dosierung auch eine höhere Anlagenkapazität erreicht. Die Störungen der Dosierung während der händischen Nachfüllung gehören der Vergangenheit an.